MADEIRA. 4. Route. 21 der
Wolkenregion
das
Quellwasser,
zum
Teil
sogar
unterirdisch
in
Tunneln
(furos),
den
Feldern
und
Gärten
der
Küste
zuführen,
zeichnet
sich
Madeira,
die
„Blume
des
Ozeans“
(flor
do
Océano),
durch
eine
Vegetation
von
fast
tropischer
Üppigkeit
aus.
Neben
Kiefern,
Wacholder
und
europäischen
kastanien.
Ahorn,
Eichen
und
Walnußbäumen,
in
oft
prachtvollen
Exemplaren,
gedeihen
hier
zahllose
immergrüne
Bäume
und
Sträu-
cher
tropischer
und
subtropischer
Herkunft,
u.
a.
Palmen,
Arau-
karien,
Hikory,
Korkeichen,
Kampferbäume,
Ficus,
Palmenlilien
(Yuccas,
S.
243),
Magnolien,
Eukalypten,
Mispeln,
Bambus,
Papyrus-
stauden,
Baumfarne
und
Agaven.
Vereinzelte
Drachenbäume
(S.
32),
der
Lorbeer
(vinhatico)
und
der
Tilbaum
(Oreodaphne
foetens),
eine
fast
nur
noch
auf
Madeira
vorkommende
Laurusart,
sind
Überbleibsel
des
durch
die
portugiesischen
zelne
abgelegene
Schluchten
und
Berghänge
der
Nordküste
be-
schränkten
Urwaldes,
welchem
die
Insel
ihren
Namen
(madeira
Holz,
auf
alten
italienischen
artige
Erika
und
Ginster
(Genista
madeirense,
Gen.
virgata,
Stech-
ginster
u.
a.),
große
Heidelbeersträucher
(Vaccinium
madeirense),
stammlose
Farne
und
Buchsbaum
bilden
an
den
Bergwänden
jetzt
vielfach
einen
immergrünen
Buschwald.
In
den
durch
hohe
Mauern
abgesperrten
Gärten
Funchals
entzückt
die
Reisenden
be-
sonders
im
Mai
der
überaus
mannigfaltige
Blumenflor,
Rosenbüsche,
Rhododendren,
Azalien,
Kamelien,
Kallas,
Bignonien,
Datura
(Jacaranda
minosae
foliae),
Fuchsien-
und
Hortensiensträucher
(Hydrangea
L.),
Geißblatt
und
eine
prachtvolle
rote
Bougainvillea.
Gartenmauern,
Feldwege
und
Bergterrassen
überrankt
die
Rebe,
deren
Kultur
allerdings,
wie
auf
den
Kanarien,
seit
1852
durch
die
Traubenkrankheit
(Oïdium
Tuckeri)
und
durch
die
Konkurrenz
des
Portweins
(S.
8)
zurückgegangen
ist
(beliebte
Marken
der
Malvasier,
ein
süßer
Dessertwein,
der
Boal
und
der
herbe
Sercial).
Wie
in
der
Vega
von
Málaga
(S.
92)
baut
man
an
der
Südküste
Zuckerrohr,
Bananen,
süße
Kartoffeln
(S.
92;
portug.
batata
doce),
Cherimolien,
dazu
Kaffeesträucher,
Yamswurzeln
(Dioscorea
bata-
tas,
portug.
inhame)
und
Frühgemüse,
die
besonders
nach
England
gehen.
Ananas
kommen
nur
in
Treibhäusern
fort.
Als
Volksnahrungs-
mittel
dienen
u.
a.
außer
Mais
auch
die
Früchte
einer
Kaktusart
(Opuntia
Tuna),
die
an
allen
Felsen
wuchert.
Reizvoll
sind
die
Erzeugnisse
der
Hausindustrie,
die
Madeira-
stickereien
(flache
Hohlstickerei;
Ausfuhr
hauptsächlich
durch
deutsche
tereien
(Körbe,
Stühle
und
Tischchen
aus
Weidenholz),
die
Holz-
mosaiken
(Kästchen
aus
Lorbeer-
und
Tilbaumholz)
und
Feder-
blumen.
Die
Filigranarbeiten
in
Gold
und
Silber
sind
teilweise
aus
Oporto
(S.
8)
eingeführt.
Funchal,
der
einzige
größere
Hafen
der
Insel,
ist
eine
wichtige
Kohlen-
und
Proviantstation
für
die